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WIE MIDAS & KRÖSUS: MEIDEN SIE GOLD-ETF ODER KRYPTOS!

By Egon von Greyerz

Founder and Chairman

Es ist schon bedenklich, wenn das Undenkbare zur Routine wird.“

So kommentierte Claudio Borio von der BIZ (Bank für Internationalen Zahlungsausgleich) jene 17 Billionen $ Schulden mit Negativverzinsung. Weiter sagte er: „So etwas wäre, selbst am Höhepunkt der Großen Finanzkrise, undenkbar gewesen.“

Doch das ist die Welt von heute: undenkbare Schulden, undenkbare Märkte, undenkbare Risiken und undenkbares Führungspersonal, das die Kontrolle komplett verloren hat und durch seine Maßnahmen die Risiken exponentiell erhöht.

IST DAS KOMMENDE CHAOS TEIL DES PLANS?

Ja, natürlich ist mir die Theorie sehr gut bekannt, dass all das Teil einer Verschwörung der Globalisten sei, mit der sie die Welt unter ihre Kontrolle bekommen wollen. Chaos ist eines der Mittel, um die Welt zu kontrollieren. Es besteht allerdings folgendes Risiko: Wenn die Verschwörung misslingt, werden wir einen Totalzusammenbruch sowie unkontrollierbares Chaos erleben. Meiner Ansicht nach ist dies das wahrscheinlichere Szenarium.

DIE ERSTEN GOLDKÖNIGE – MIDAS UND KRÖSUS

Zu Zeiten König Krösus von Lydien war alles noch anders (Krösus starb 547 v. Chr., Lydien befand sich auf dem Gebiet der heutigen Türkei). Durch ihn haben wir heute noch den Ausdruck „Reich wie Krösus“. König Midas war einer der Vorfahren Krösus, der die Gabe besaß, dass alles, was er berührte, zu Gold wurde. Eine wunderbare Gabe, bis er erkannte, dass wirklich alles, das er anfasste, zu Gold wurde – selbst sein Essen. Da es sich dabei um eine recht unpraktische Gabe handelte, bekam er die Chance, diese loszuwerden, indem er sie im Fluss Pactolus abwaschen konnte. Von da an war der Fluss mit Gold gefüllt. Und aus diesem Fluss gewann Krösus den größten Teil seines Goldes wie auch aus Goldminen. Die Lydier sollen die ersten gewesen sein, die über geprägte Goldmünzen verfügten.

Leider entdeckte Krösus bald schon, dass Reichtum vergänglich ist. Persien eroberte Lydien und Krösus verlor seine Reichtümer, einschließlich des Goldes. Doch solange man daran festhalten kann, ist Gold ewiges Vermögen und die Währung der Natur. Es ist allerdings ganz entscheidend, dass man es so hält und verwahrt, dass niemand es einem wegnehmen kann. Deswegen ist es häufig am besten, das Gold in einem sicheren Rechtsgebiet zu verwahren und nicht in einem Land, in dem man lebt – besonders dann, wenn man der Regierung dieses Landes nicht trauen kann.

HALTEN SIE IHR GOLD NICHT ZU HAUSE, IN EINEM ETF ODER IN DER BANK (BANKENSCHLIESSFÄCHER EINGESCHLOSSEN)

Gold zum Zweck der Vermögenssicherung muss in physischer Form und außerhalb des Bankensystems gehalten werden. Je mehr Gegenparteien zwischen Ihnen und Ihrem Gold stehen, desto höher das Risiko. Allerdings muss es immer auch eine Gegenpartei geben. Wenn Sie ihr Gold in einem Loch in der Erde verstecken, dann ist dieses Loch ihre Gegenpartei. Jemand könnte es stehlen oder Ihre Frau/ Ihre Kinder bedrohen, um das Goldversteck herauszufinden.

Wenn Sie Gold halten, um sich gegen alle Risiken der Welt abzusichern, dann können Sie es auf jeden Fall nicht in einer Bank lagern. Wir kennen viele Beispiele für Banken, die die physischen Barren nicht hatten, als Kunden das Gold aus dem Bankentresor in Privattresore verlagern wollten. Also: Selbst wenn die Banken dem Kunden versichern, dass sie das zugewiesene Gold haben, so ist es manchmal trotzdem nicht da! Bislang haben Banken solche Situationen durch den Ankauf neuer Barren gerettet. Doch eines Tages, wenn das System unter Druck steht, könnte es nicht genügend verfügbares Gold geben – oder die Bank könnte schwere Finanzprobleme haben und zum Kauf neuen Goldes nicht mehr in der Lage sein.

Das Gold in persönlichen Bankenschließfächern zu verwahren, ist ebenfalls nicht ratsam, da man im Fall von Bankenschließungen vielleicht für sehr lange Zeit keinen Zugang zu seinem Gold hat. Zudem ist der Inhalt der Sicherheitsschließfächer nicht versichert, die Bank übernimmt keine Haftung, selbst wenn der Inhalt gestohlen wird. Darüber hinaus gibt es viele Beispiele für Sicherheitsschließfächer, die von aus verschiedenen Gründen von staatlichen Behörden aufgebohrt wurden.

Viele Goldinvestoren kaufen Anteile an Gold-ETF. Es handelt sich dabei um einen sehr großen Markt; Gold-ETF verwahren insgesamt 2.800 Tonnen Gold – im Gegenwert von 135 Mrd. $.

Institutionen und vermögende Individuen benutzen für Goldanlagen die Gold-ETF. Da Gold aber das ultimative Vermögensschutz-Asset ist, darf es nicht in Papierform gehalten werden.

An dieser Stelle einige Nachteile von Gold-ETF:

  • Es ist Papiergold. Der Anleger verfügt über nichts anderes als einen Zettel, auf dem steht, dass er X Anteile am ETF hält.
  • Die Anlage wird innerhalb des Finanzsystems gehalten; im Fall von Bankrotten könnte der Anleger seine Investition nicht zurückbekommen.
  • Theoretisch müssten die Anteile der ETF zu 100 % goldgedeckt sein, was tatsächlich aber nur sehr wenige ETF tun. Im Kleingedruckten liest man, dass sie nicht direkt über das physische Gold verfügen müssen, sondern im Gegenzug Verpflichtungen oder Schuldscheine von Bullionbanken haben dürfen.
  • Die jüngsten Entwicklungen im Handel bestätigen dies: Im August erhöhten die ETF ihre Bestände um 122 Tonnen oder 6 Milliarden $. Dieser Anstieg um 5 % ist erheblich für nur einen Monat. Der Gesamtanstieg für den Zeitraum Juni bis August lag bei 312 Tonnen oder 12 %. Trotzdem haben die Schweizer Veredler für diesen Zeitraum einen extrem niedrigen physischen Abfluss ausgewiesen – und keine Käufe seitens der ETF.
  • Gold-ETF kaufen in der Regel nie am offenen Markt oder von Veredlern. Woher bekommen sie also ihr Gold? Es handelt sich dabei tatsächlich nur um Buchungseinträge. Der Verwalter des größten Gold-ETF, namens SPDR oder GLD, ist die Bank HSBC. Unterverwalter (sub-custodians) sind LBMA-Banken wie JP Morgan, Barclays oder sogar die Bank of England.
  • Diese Verwalter verfügen auch über Zentralbankengold. Wenn die ETF also, wie im August, zusätzliches Gold erwerben müssen, legen die Verwalter nur Buchungseinträge an, unter Benutzung des Goldes, das sie für Zentralbanken halten. Es ist sehr wahrscheinlich, dass ein kleinerer oder größerer Teil dieses Goldes doppelt gezählt wird und nicht nur einer, sondern mehreren Parteien gehört. Deswegen gibt es auch keine physischen Bewegungen von Seiten der Veredler.
  • Die meisten ETF erlauben den Kunden keine physische Auslieferung. In der Theorie kann ein Halter von mindestens 100 GLD-Anteilen physische Auslieferung fordern. Wir reden hier aber über eine Mindestgrenze von 14 Millionen $. Der GLD hat zudem das Recht zu Barbegleichung.
  • Gold, das von Unterverwaltern verwahrt wird, kann nicht inspiziert werden.
  • GLD-Gold ist nicht versichert.

Man kann kaum verstehen, warum es für große Investoren akzeptabel ist, ein Vermögensschutz-Asset und eine Versicherung gegen ein kaputtes Finanzsystem in Papierform zu halten – wie beispielsweise Anteile an einem Gold-ETF. Im Fall einer Finanzkrise ist es unwahrscheinlich, dass sie an das physische Gold oder aber den baren Gegenwert des Goldes herankommen werden.

Warum aber dieses Risiko eingehen, wenn man physisches Gold außerhalb des Finanzsystems halten kann, so z.B. in den sichersten Tresoreinrichtungen der Welt in den Schweizer Alpen? Der Eigentümer des Goldes hält dieses direkt im eigenen Namen und hat direkten Zugang zum Gold. Es kostet zudem ähnlich viel wie ETF-Anteile, nur dass die Versicherung inbegriffen ist und der Investor auch Eigentümer des physisches Goldes ist, zu dem er direkten Zugang hat.

KRYPTOS SIND KEINE VERMÖGENSSICHERUNG

Kryptos und Bitcoin werden oft als das neue Gold bezeichnet. Vor allem die jüngeren Generationen glauben heute, dass Kryptowährungen die sicherste Geldform sind, die man haben kann und auch der beste Weg, um staatliche Kontrolle zu vermeiden. Als Zahlungsmethode kann eine Kryptowährung verschiedene Vorteile haben. Es gibt allerdings auch so viele Nachteile, die dafür sorgen, dass sie zum Vermögensschutz vollkommen ungeeignet sind.

Hier einige Problem von Kryptos:

  • Eine Kryptowährung ist ein elektronischer Eintrag auf einer Reihe von Computern. Somit kann sie gehackt werden oder verloren gehen. 2018 wurde über 1 Milliarde $ gestohlen. 2019 bislang 4 Milliarden $. Ein Teil davon könnte wiedererlangt werden.
  • Wenn Kryptos gestohlen werden oder verloren gehen, dann sind sie für immer weg. Man bekommt sie nicht zurück und es gibt keine Versicherung. Einige Börsen verfügen über Versicherungen, wobei unklar ist, wie effektiv diese sind.
  • Ja, es gibt die Off-Line-Verwahrung von Kyrptowährungen (cold storage). Doch sobald man mit ihnen für Transaktionen wieder online geht, ist man wieder exponiert.
  • Kryptos werden oft mit Gold verglichen. Doch nicht zu vergessen: Der Gesamtmarktwert aller Kryptos beträgt 215 Milliarden $ – im Vergleich dazu der Gesamtwert des insgesamt existierenden Goldes von 8,5 Billionen $.
  • Staaten werden es wahrscheinlich nie zulassen, dass Kryptos zur Fiat-(Papier)-Alternative werden, ohne deren Zustimmung und Kontrolle. Kyptos lassen sich leicht verbieten, indem alle Handelsbörsen geschlossen und alle Handelsaktivitäten für illegal erklärt werden.
  • Richtig. Im Fall von Verboten wäre immer noch ein Schwarzmarkt über Peer-to-Peer-Handel möglich, wenn auch illegal. Der Umtausch in Fiat-Geld würde zur Straftat werden, und jede illegale Transaktion könnte für ungültig erklärt werden. Würde man also ein Haus mit Kryptos kaufen, würde dieses konfisziert werden.
  • Wahrscheinlich wird der Staat private Kryptowährungen letztlich verbieten und eine eigene einführen, um das derzeitige Geld, in elektronischer oder Papierform, zu ersetzen. Das wäre ein wunderbarer Weg für den Staat, um komplette Kontrolle über das Geld zu erlangen, um jede Transaktion direkt zu besteuern und das System oder bestimmte Konten nach Belieben zu schließen. In unserer derzeitigen Epoche des „Big-Brother-Is-Watching-You“ ist eine solche Entwicklung sehr wahrscheinlich.
  • Eine der größten Bedrohungen für Kryptowährungen ist Fähigkeit von Google oder anderen Firmen, diese zu dechiffrieren. Die meisten Kryptos, auch Bitcoin, benutzen eine 256-Bit-Verschlüsslung. Google kann jetzt schon 53-Bit-Verschlüsselungen knacken, eine andere Firma schon 128-Bit. Google geht davon aus, dass das Unternehmen in wenigen Jahren schon 256-Bit-Verschlüsselungen knacken kann, und dann 400-Bit, etc.
  • Mit neuen Quantenprozessoren braucht ein Quantencomputer für eine solche Rechenaufgabe, für die Supercomputer 10.000 Jahre brauchen würden, jetzt nicht mehr als 200 Sekunden.
  • Folglich könnten alle Verschlüsselungsmethoden in den nächsten Jahren wertlos werden. Höchstwahrscheinlich werden auch die Verschlüsselungsmethoden fortschrittlicher werden, doch Gleiches gilt für Google-Quantenprozessoren und deren Fähigkeiten, diese fortgeschrittenen Systeme zu knacken.
  • Bitcoin und andere Kryptos könnten in den nächsten Jahren also obsolet werden, wie auch alle anderen Formen von Verschlüsselung (militärische und staatliche Geheimnisse eingeschlossen). Stattdessen wird Google immer mächtiger und alle Systeme und Regierungen kontrollieren. Mit KI (Künstlicher Intelligenz) und Robotern wird die Menschheit immer weniger Zweck und Sinnhaftigkeit haben, und in Zukunft möglicherweise verschwinden.
  • Ganz schön beängstigende Entwicklungen, aber auf jeden Fall möglich.

GOLD UND SILBER WERDEN EIN VIELFACHES DER HEUTIGEN PREISSTÄNDE ERREICHEN

Kommen wir zurück in die Gegenwart und fokussieren wir uns auf kurzfristigere Entwicklungen und Bereiche, die wir Normalsterblichen beeinflussen können.

Ich habe in diesem Artikel Folgendes erklärt: Aus einer Vermögensschutzperspektive können weder Gold-ETF noch Kryptos als echte Absicherungen gegen die schweren Probleme funktionieren, die die Welt in den nächsten Jahren bekommen wird.

Physisches Gold und Silber (sicher verwahrt!) sind sicherlich kein Allheilmittel für alle Probleme, die in den kommenden Jahren auf die Welt zukommen. Sie sind aber die besten ökonomischen wie finanziellen Versicherungen, über die man heute verfügen kann – in einer Welt, wo die meisten Vermögensanlagen einbrechen werden.

Wie ich in den jüngsten Artikeln und Interviews deutlich gemacht habe, sind Gold und Silber in den nächsten starken Aufwärtstrend gestartet, der sie zu einem Vielfachen der heutigen Preisstände führen wird. Die kleine Korrektur, die wir gerade sehen, wird in Kürze enden. Anschließend werden eine schnelle Bewegung bei den Edelmetallen sehen, die die meisten Menschen überraschen wird.

Investoren dürfen sich nicht auf den Kurs fokussieren, sondern darauf, wie wichtig es ist, einen Schutz gegen ein Finanzsystem zu haben, das in seiner heutigen Form wahrscheinlich nicht überleben wird.

About Egon von Greyerz
Born with dual Swiss/Swedish citizenship, Egon's education was mainly in Sweden. Egon von Greyerz began his professional life in Geneva as a banker and thereafter spent 17 years as the Finance Director and Executive Vice-Chairman of Dixons Group Plc. During that time, Dixons expanded from a small photographic retailer to a FTSE 100 company and the largest consumer electronics retailer in the U... More...

Egon von Greyerz
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