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2023: UNHEILVOLLE NUKLEARBEDROHUNGEN – MILITÄRISCH & FINANZIELL – KÖNNTEN AUSBRECHEN

von Egon von Greyerz

Founder and Chairman

Die heutige Welt ist mit zwei nuklearen Bedrohungen konfrontiert, die es in diesem Ausmaß noch nie zuvor in der Geschichte gegeben hat. Beide Bedrohungen kommen zu einer Zeit, in der die Weltwirtschaft auf der Kippe steht und über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, rasant schrumpfen wird.

Die naheliegende nukleare Bedrohung ist der Krieg zwischen den USA und Russland, der sich derzeit in der Ukraine abspielt.

Die andere nukleare Bedrohung sind die finanziellen Massenvernichtungswaffen in Form von Schulden und Derivaten, die sich in der Gesamtsumme auf vielleicht 2,5 Billiarden US $ belaufen.

Wenn wir Glück haben, kann das geopolitische Ereignis abgewendet werden. Ich bezweifle jedoch, dass sich die Explosion/ Implosion der westlichen Finanzzeitbombe noch stoppen lässt.

Im Verlauf des Artikels werden wir auf diese Risiken wieder aufgreifen.

Gegen Ende des Artikels folgt zudem eine Zusammenfassung meiner Markteinschätzungen für das Jahr 2023 und darüber hinaus.

NEUGIER UND RISIKO

Mit Blick auf mein über 52-jähriges Berufsleben in den Bereichen Bankenwesen, Handel und Investment habe ich das Glück, nach wie vor jeden Tag etwas lernen zu können; und Lernen ist die eigentliche Lebensfreude. Doch je mehr man lernt, desto mehr erkennt man, wie wenig man wirklich weiß.

Wer konstant und neugierig lernt, dem wird das Leben nie langweilig erscheinen.

Einstein meinte:

„Wichtig ist, dass man nicht aufhört zu fragen. Neugier hat ihren eigenen Seinsgrund.“

In meinem Leben hat es aber eine weitere wichtige Kontinuität gegeben: Ich habe ein Verständnis für RISIKEN und für den Schutz vor diesen RISIKEN entwickelt.

Schon früh im Geschäftsleben habe ich gelernt, wie entscheidend Risikobestimmung und Verlustbegrenzung sind. Wer das hinbekommt, kann in der Regel auf die kommende Gewinnentwicklung zählen.

Manchmal ist das Risiko so klar, dass man auf die Barrikaden klettern und herunter schreien möchte. Doch leider sind die meisten Investoren von Gier getrieben und erkennen selten, wenn Märkte hochriskant werden.

Ende der 1980er war so eine Zeit, gerade im Immobilienbereich. 1987 brachen die Aktienmärkte ein; doch wer ohne Finanzhebel investiert, wird von Aktienmarktcrashs normalerweise nicht ausradiert. Bei Gewerbeimmobilien können Hebel (Fremdkapital) allerdings dafür sorgen, dass viele Investoren komplett vernichtet werden, so wie es dann Anfang der 1990er leider auch geschah.

Ende der 1990er war dann wieder eine Zeit der hohen Risiken, diesmal im Technologiesektor. Ich selbst war involviert als führender Mitarbeiter in einem britischen Technologieunternehmen; Ende 1999 sagte ich dem Unternehmensgründer, dass wir das Unternehmen für Barmittel verkaufen müssten. Zu dieser Zeit waren die Technologieunternehmen mit dem 10-fachen ihrer Umsätze bewertet. Praktisch keines dieser Unternehmen erzielte einen Gewinn. Im Jahr 2000 gelang es uns schließlich, das Unternehmen zu verkaufen. Zwar erhielten wir beim Verkauf Unternehmensanteile, wir hatten aber das Recht, diese umgehend zu verkaufen, was wir auch taten. Anschließend brach der Nasdaq um 80 % ein und viele Unternehmen gingen Bankrott.

In genau diesen Momenten extremer Überbewertung muss man clever agieren, um auszusteigen und Gewinne mitzunehmen. Supergewinne sollten immer dann realisiert werden, wenn die Unternehmensbewertungen keinen Sinn mehr ergeben und auch die Aussichten nicht gut sind.

RISIKO EINER SCHWEREN ESKALATION DES KRIEGES

Kommen wir also zurück zu jenen massiven Risiken, die sich aktuell über der Welt zusammengeballt haben.

Meiner Einschätzung nach haben wir es nicht mit einem Krieg zwischen Russland und der Ukraine zu tun, sondern zwischen den USA und Russland. Für Russland war es inakzeptabel, dass das Minsker Abkommen von 2014 nicht eingehalten wurde. Der Beschuss im Gebiet Donbas wurde fortgesetzt, mutmaßlich bestärkt durch die USA. Als die Ukraine den Beschuss ausweitete, marschierte Russland im Februar 2022 ein.

Ich werde hier nicht ins Detail gehen, wessen Schuld etc. all das ist. Klar ist zumindest, dass die US-Neocons großes Interesse am einer Eskalation dieses Krieges haben. Für sie ist die Ukraine nur eine Randfigur, der wahre Feind ist Russland. Warum sonst hätten die USA die führende Rolle bei der Sanktionierung Russlands als auch bei den Waffen- und Geldlieferungen an die Ukraine übernehmen sollen, anstatt Friedenswächter nach Russland zu schicken?

Es sei an dieser Stelle daran erinnert, dass normale Menschen niemals Krieg möchten. Das amerikanische Volk möchte keinen Krieg und auch nicht die Russen oder Ukrainer. Es sind ausnahmslos immer die Führungen, die Krieg wollen.

Und in den meisten Ländern, selbst in den sogenannten demokratischen USA, haben die Führer totale Macht, wenn es darum geht, einen Krieg anzufangen.

Europa ist größtenteils stark abhängig von russischem Öl und Gas. Dennoch schießt sich Europa weiterhin ins Knie, indem es die von den USA initiierten Sanktionen mitträgt. Die Konsequenzen für Europa und speziell für Deutschland als europäischer Wirtschaftsmotor sind desaströs. Deutschland ist als Wirtschaftsmacht Geschichte. Das wird die Zukunft zeigen.

Der globale Wirtschaftsabschwung begann lange vor dem Ukrainekrieg, doch inzwischen hat sich die Situation immens verschlechtert und die europäische Wirtschaft schwächt sich rapide ab. Dennoch hört Europa nicht auf, sein eigenes Grab weiter zu schaufeln, indem es mehr Waffen und mehr Geld in die Ukraine schickt, wovon, Berichten zufolge, große Teile in die falschen Hände geraten.

Der ukrainische Staatsführer Selenskyj verleitet den Westen geschickt zu einer Eskalation des Krieges, um eine komplette NATO-Einbindung zu erreichen.

Das Risiko einer schweren Eskalation des Kriegs ist erheblich. Russlands Hauptziel ist die Einhaltung des Minsker Abkommens, während die US-Neocons Russland im direkten Konflikt schwächen wollen. Große Kriege werden häufig durch Kleinereignisse oder Operationen unter falscher Flagge ausgelöst.

Die Neocons wissen: Eine Niederlage in diesem Konflikt würde das Ende des US-Dollars, der US-Hegemonie und der US-Wirtschaft bedeuten. Gleichzeitig ist Russland fest entschlossen, diesen Krieg nicht zu verlieren, unter allen Umständen. Und dieses Klima birgt ein hohes Risiko eines schlimmen Endes.

DIE KONSEQUENZEN DES UNDENKBAREN

Da es im Westen keinen einzigen Staatsmann gibt, ziehen dunkle Kräfte im Hintergrund die Fäden. Das macht die Situation ganz besonders gefährlich.

In einer solchen Situation ist das Risiko eines Nuklearkriegs unkalkulierbar aber dennoch sehr real.

Es gibt über 13.000 Nuklearsprengköpfe auf dieser Erde und schon eine handvoll von ihnen würde reichen, um den größten Teil des Westens und große Teile der Welt zu vernichten.

Hoffen wir, dass der Westen zu Sinnen kommt. Falls nicht, sind die Konsequenzen undenkbar.

FINANZIELLE MASSENVERNICHTUNGSWAFFEN

Die andere atomare Wolke – eine finanzielle – wird nach einer Detonation glücklicherweise nicht das Ende der Welt bedeuten, sondern einen großen globalen Rückschlag auslösen, der viele Jahre, vielleicht Jahrzehnte andauern könnte.

Ich hatte in zahlreichen Artikeln und Interviews dargestellt, dass das globale Schuldenwachstum ein böses Ende nehmen wird.

Das lässt sich gut anhand einiger Bilder darstellen. Schauen wir uns dazu also zwei selbsterklärende Diagramme an.

Im ersten sehen wir, dass die globale Verschuldung seit der Schließung des Goldfensters durch Nixon 1971 um das 75-fache angewachsen ist. Von 4 Billionen $ auf 300 Billionen $.

Das Diagramm zeigt auch, dass bis 2030 ein globales Verschuldungsniveau von vielleicht 3 Billiarden $ erreicht sein könnte. Diese Zahl mag sensationell klingen, doch sie ist leicht erklärt. Vor über 10 Jahren veranschlagte die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) das Derivategesamtvolumen mit 1,4 Billiarden $. Mit einigem Hokuspokus reduzierte sie diese Summe dann auf 600 Billionen $, um für einen kosmetisch besseren Gesamteindruck zu sorgen. Die BIZ hatte sich kurzum entschieden, nur den ausstehenden Betrag einer der beiden Kontraktseiten als Risikosumme anzusetzen. Doch wie wir alle wissen, zählt unterm Strich das Bruttorisiko. Wenn eine Gegenpartei ausfällt, bleibt das Bruttorisiko brutto. Was mich angeht, hat die alte Bezugsgröße von 1,4 Brd. $ für jene Zeit weiterhin Bestand.

Seither haben wir ein exponentielles Wachstum bei Derivaten erlebt. Aktuell werden größere Schuldenmengen über die Derivatemärkte erzeugt als über die Geldmärkte. Auch das Schattenbankensystem aus Hedgefonds, Versicherungsunternehmen und anderen Finanzfirmen ist einer der großen Derivate-Emittenten. Viele dieser Transaktionen tauchen nicht in den Zahlen der BIZ auf. Ich halte es daher für realistisch, davon auszugehen, dass der Derivatemarkt in den letzten 10 Jahren (+) mindestens genauso schnell gewachsen ist wie die Verschuldung, wahrscheinlich aber noch viel schneller. Die heutige Bruttosumme könnte also ohne weiteres bei über 2 Billiarden $ liegen.

Wenn die Schuldenkrise ernsthaft beginnt, was heute sein könnte oder in den nächsten 2-3 Jahren, dann werden große Derivateausfälle sich in Schulden verwandeln, weil die Zentralbanken – beim vergeblichen Versuch, das Finanzsystem zu retten – Geld in ungekannten Größenordnungen schöpfen werden. Auf diese Weise kann die Verschuldung bis 2030, wie im Diagramm gezeigt, auf ganze 3 Brd. $ anwachsen.

BIP-WACHSTUM IN DEN USA IST ILLUSION

Das zweite Diagramm zeigt, dass die USA – die weltgrößte Wirtschaft – auf gepumpter Zeit und auf gepumpten Geld leben.

Im Jahr 1970 lag die US-Gesamtverschuldung beim 1,5-fachen des BIP. Heute liegt sie beim 3,6-fachen. Das heißt also: Um nominales BIP-Wachstum erzeugen zu können, muss die Verschuldung 2,5-mal so schnell wachsen wie das BIP.

Daraus ergibt sich eine einfache Schlussfolgerung: Ohne Kredit- und Geldschöpfung gäbe es kein reales BIP-Wachstum. Das Wachstum der US-Wirtschaft ist somit eine Illusion, die von Bankern geschaffen wird, allen voran von der privaten Federal Reserve Bank. Wie man im Diagramm sieht, kann das BIP nur wachsen, wenn auch die Verschuldung exponentiell steigt.

Die Kluft zwischen Schulden- und BIP-Wachstum ist eindeutig untragbar. Trotzdem wird sich diese Kluft in den kommenden Jahren durch hysterische Geldschöpfung (im Rahmen der Rettungsversuche für der US-Finanzsystem) wahrscheinlich noch stärker ausweiten, bevor das System ganz ausgehöhlt ist.

Die Kluft kann nur im Rahmen einer Schuldenimplosion geschlossen werden – durch Schuldenausfälle im staatlichen wie privaten Bereich. Eine solche Implosion wird auch dazu führen, dass alle Assets, die durch diese Schulden aufgebläht wurden (darunter Anleihen, Aktien und Immobilien), ebenfalls implodieren.

Die USA haben dieses illusorische Vermögen temporär erzeugen können, doch leider kommt jetzt die Zeit, in der die Zeche gezahlt werden muss.

DAS ENDE DES DOLLARS

Die Tage des Dollars als Reservewährung sind gezählt. Eine Währung, die in den vergangenen 50 Jahren 98 % verloren hat, kann den Status einer Reservewährung kaum verdienen. Ein Mix aus militärischer Macht, Petrodollarzahlungen und Geschichte hat dafür gesorgt, dass der Dollar viel zu lange viel zu stark geblieben ist. In Ermangelung unmittelbarer Alternativen ist es möglich, dass er temporär noch eine Weile lang stark bleiben wird, solange der Ukrainekonflikt anhält. Die Ökonomien der anderen Währungen (Euro, Pfund, Yen) sind derzeit eindeutig zu schwach, um zu realistischen Reservewährungskandidaten zu werden.

Doch auch die Tage des Petrodollar sind gezählt.

Aktuell finden große Verschiebungen zwischen den größten Energieproduzenten der Welt statt (unter Ausschluss der USA), was schrittweise zum Ende des Petrodollarsystems führt.

DER SICHERSTE WEG IN DIE GLOBALE KATASTROPHE

Vorab sollte mach sich über Folgendes im Klaren sein: Allen Klima-Fanatikern zum Trotz wird es auf viele Jahrzehnte hinweg keine ernstzunehmende Alternative zu fossilen Brennstoffen geben. Fossile Brennstoffe machen 83 % der globalen Energie aus.

Globales Wachstum lässt nur mit Energieeinsatz erreichen. Da die erneuerbaren Energien heute nicht mehr als 6 % ausmachen und ihr Anteil nur sehr langsam wächst, wird es auf viele Jahrzehnte hinweg keine ernstzunehmenden Alternativen für fossile Brennstoffe geben.

Dessen ungeachtet haben die westlichen Regierungen in Europa und den USA die Investitionen in fossile Brennstoff nicht nur ausgesetzt, sondern auch noch Pipelines, Zechen und Kernkraftwerke geschlossen. Das ist natürlich politischer und ökonomischer Wahnsinn und ein gute Methode, um einen sehr schnellen Zusammenbruch der Weltwirtschaft zu erreichen. Zusammen mit den Sanktionen gegen Russland haben wir hier den sichersten Weg in die globale Katastrophe.

Ohne fossile Brennstoffe wird die Weltwirtschaft kollabieren. Dessen ungeachtet sorgt politischer Druck für eine erhebliche Drosslung der Produktion fossiler Brennstoffe. Wie das Diagramm unten zeigt, wird die fossile Brennstoffproduktion bis 2048 wahrscheinlich um 26 % sinken. Das Wachstum bei Atomenergie, Wasserkraft und erneuerbaren Energien wird diese Verluste nicht wettmachen können. Im Endeffekt wird das zu Einbrüchen im globalen BIP und im Welthandel führen. Wir werden in einem folgenden Artikel näher auf diesen Energieaspekt eingehen.

Nur wenige verstehen, wie wichtig der Welthandel ist. Rom eroberte viele Länder in Europa, Asien und Afrika. Doch zur Zeit des Römischen Reiches florierten die verschiedenen Ökonomien dank des Freihandels. Verglichen mit den heutigen westlichen Führern waren die Römer ganz klar überlegene Denker.

BEDEUTENDE VERSCHIEBUNGEN VON WEST NACH OST

Die Länder des Golfkooperationsrats (GCC) – Saudi-Arabien, die VAE und einer Reihe anderer Golfstaaten – vereinigen 40 % der Ölreserven der Welt auf sich.

Weitere 40 % der Ölreserven gehören Russland, dem Iran und Venezuela. Aktuell liefern diese Länder verbilligtes Öl an China.

Darüber hinaus gibt es die BRICS-Staaten (Brasilen, Russland, Indien, China und Südafrika). Nun möchte auch Saudi-Arabien den BRICS beitreten, die für 41 % der Weltbevölkerung und 26 % des globalen BIP stehen.

Und schließlich gibt es da noch die Shanghai Kooperationsorganisation (SCO). Sie ist eine politische, ökonomische und auch sicherheitspolitische Organisation für den eurasischen Raum mit Hauptsitz in China. Sie deckt 60 % des eurasischen Raumes ab und mehr als 30 % des globalen BIP.

Jede dieser Organisationen und Länder (BRICS, GCC, SCO) gewinnen schrittweise an globaler Bedeutung, während die USA und Europa zurückfallen. Sie werden politisch, im Handel und finanziell kooperieren. Da Energie und Öl der gemeinsame Nenner dieser Staaten ist, werden sie höchstwahrscheinlich mit dem Petro-Yuan als gemeinsame Handelswährung operieren.

Angesichts solcher Machtkonstellationen werden kleine Hobbyistengruppen wie Schwabs WEF drastisch an Bedeutung verlieren und letztlich ganz verschwinden, weil die WEF-Mitglieder einschließlich der politischen Führungen ihre Macht verlieren werden, so wie auch die dazugehörigen Milliardäre ihre Vermögen verlieren werden.

GROSSE MARKTBEWEGUNGEN

Auch wenn dieser Artikel schon sehr lang geworden ist, möchte ich dennoch hinzufügen, wohin sich meiner Meinung nach die Märkte im Jahr 2023 und in den Folgejahren entwickeln werden. Ich hatte darüber schon in zahlreichen Artikeln geschrieben, also halte ich mich kurz.

Aktien haben gerade ein Verlustjahr auf globaler Ebene hinter sich. Das ist bloß der Beginn einer Implosion der extremem Überbewertung, die auf Geldschöpfung gründet. Es würde mich überraschen, wenn der Aktienmarkt im Durchschnitt weniger als effektiv 90 % verlieren würde. Und die Grundlage für „effektiv“ ist natürlich Gold.

Die Aktienmärkte werden nicht kerzengerade abstürzen und viele Investoren werden bei Kursverlusten solange nachkaufen, bis sie ihr Vermögen aufgebraucht haben.

Anleihen werden wahrscheinlich noch schlechter abschneiden als Aktien. Viele Kreditnehmer – staatliche wie kommerzielle – werden ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen.

Der 40-jährige Rückgang der Zinssätze ist zu Ende. Die Zentralbanken werden die Kontrolle über die Zinsmärkte verlieren, wenn Investoren ihre Anleihen panisch abstoßen.

Der Mix aus hoher Inflation, einbrechenden Währungen und massiven Ausfallwellen werden den Anleihemarkt in eine historische Horrorgeschichte verwandeln.

Die Rechnung für Anleihen ist simpel: Hyperinflation + Währungen, die auf null fallen + Zahlungsausfälle = ANLEIHEWERT NULL

Anleihehaltern kann man nur noch viel Glück wünschen. Sie werden es brauchen.

Auch bei Anlageimmobilien wird es schlecht laufen. Niedrige Zinsen und unbegrenzter Kredit haben hier eine Blase von historischen Ausmaßen entstehen lassen.

In vielen Ländern war es möglich gewesen, 15-jährige Kredite zu 1 % oder weniger zu bekommen. Jeder, der nicht seinen Vorteil aus dem Gratisgeld gezogen hat, wird das schwer bereuen. Die Risiko-Nutzen-Abwägung lag auf der Hand. Bei 1 % konnten die Zinsen nur noch weiter auf null fallen, was ein Minus von 1 % ist. Andererseits könnten die Zinsen jetzt auf 20 % und mehr steigen, wie schon in den 1970ern.

Verluste von effektiv 75-90 % werden im Immobilienmarkt eine ganz normale Sache sein.

Falls Sie keine Hypothek haben oder eine festverzinste zu einem niedrigen Zins, dann brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Betrachten Sie diese Immobilie aber als Ihre Wohnstätte und nicht als Investment.

Und zu guter Letzt noch GOLD!

Anfang 2002 investierten wir im großen Umfang in Gold – für uns und die Investoren, die wir damals berieten, zum Preis von 300 $/ oz. Grundlage dieser Entscheidung war unsere Risikoanalyse zum Finanzsystem und die Tatsache, dass Gold über 20 Jahre gefallen war. Wir waren uns sicher, dass Gold damals unterbewertet und zugleich das ultimative Vermögenssicherungsinstrument war.

Seit dieser Zeit haben wir und unsere Klienten uns keinen einzige Tag Sorgen um unseren Goldbesitz gemacht. In der Tat ist Gold in Relation zum Geldangebot heute sogar billiger als 2002 und hat somit einen ausgezeichneten Wert.

2023 wird der Beginn einer weiteren goldenen Ära sein. Die Umgebungsvariablen dafür sind perfekt.

Damals Mitte September, als der Goldpreis bei 1.665 $ stand, hatte ich getweetet, dass Gold seine Talsohle markiere und dass wir es 2022 bei mindestens 2.000 $ sehen würden. Nun ja, ich schreibe es häufig: Prognosen sind an sich idiotisch; und heute stehen wir „nur“ bei 1.875 $. Siehe Diagramm unten, das ich im September 22 auf Twitter veröffentlichte.

Angesichts der oben erwähnten nuklearen Risiken wird der Goldpreis irrelevant. Physisches Gold ist die ultimative Vermögensschutzanlage. Der Wert sollte in Unzen oder Kilo gemessen werden und nicht in vergänglichen Währungen.

Gold wird wahrscheinlich Stände erreichen, die sich heute niemand vorstellen kann. Einen Preis in Papiergeld vorherzusagen, hat keinen Zweck, wenn dabei nicht zugleich definiert wird, wo die Kaufkraft des Fiat-Geldes zu einem zukünftigen Zeitpunkt liegen wird.

Gold ist das Metall der Könige und sollte die vorrangige Vermögensschutzanlage sein. Silber hat massives Potential, es ist aber auch deutlich volatiler und viel unhandlicher.

Extrem wichtig ist, wie das Gold verwahrt wird. Der Hauptteil Ihrer Goldbestände sollte außerhalb Ihres Wohnsitzlandes gehalten werden. Sie sollten in der Lage sein, zu Ihrem Gold zu fliehen.

Verwahren Sie kein Gold zu Hause. Da die Kriminalitätsraten weltweit rapide steigen und wahrscheinlich noch weiter steigen werden, ist es extrem unklug, Gold zu Hause zu lagern. Rechnet man noch die Wahrscheinlichkeit sozialer Unruhen in den meisten Ländern ein, so sind im Grunde alle Wertgegenstände im eigenen Haus gefährdet, ganz gleich wie angeblich gut sie versteckt sind.

Das perfekte Land für Goldlagerung gibt es heutzutage nicht. Die Welt ist generell zu einem unsicheren Ort geworden. Unsere Firma hat eine große globale Untersuchung zu jenen Ländern durchgeführt, die sich am besten für die Goldverwahrung eignen. Diese wird zu einem zukünftigen Zeitpunkt veröffentlicht werden.

Die Schweiz ist dabei nach wie vor einer unserer Favoriten. Das Zusammenspiel aus politischem System, geschichtlichen Faktoren, der Tatsache, dass 70 % der globalen Goldbarren in der Schweiz veredelt werden und private Goldbestände größtenteils hier gelagert werden, macht die Schweiz zur naheliegenden Wahl.

Unser Unternehmen hat hier einen enormen Vorteil, weil wir das einzige private Hochsicherheitslager bieten können, das gegen atomare Angriffe geschützt ist und unter solchen Umständen vollumfänglich funktionsfähig ist. Wir bieten zudem komplette Datensicherung, selbst im Fall von elektromagnetischen Impulsen (EMP). Ich wüsste nicht, dass irgendjemand sonst in unserer Branche einen solchen Schutz bietet. Der Standort der Lagereinrichtung ist vertraulich. Hier finden Sie ein kurzes Video, das die Einzigartigkeit dieser Einrichtung zeigt:

Zusammenfassend lässt sich Folgendes sagen: Die heutige Risikolage ist größer als je zuvor in der Geschichte. Ein vollständiger Atomkrieg zwischen den USA, Russland und China ist das Ende der Menschheit und niemand kann sich vor einem Ereignis wie diesem schützen.

Es gibt aber begrenztere Situationen beim Einsatz atomarer oder konventioneller Waffen, die den bestmöglichen Schutz ihrer Vermögenssicherungsanlage erforderlich machen.

Hoffen wir, dass es zu keinem Atomkrieg kommt. Wir können jedenfalls kaum etwas daran ändern.

Das nukleare Finanzrisiko ist jedoch sehr real, zudem ist es meiner Ansicht nach sehr wahrscheinlich, dass diese Bombe auch ausgelöst wird. Jeder der dazu fähig ist, hat die Verantwortung, sich einen Schutz zu organisieren gegen die in diesem Artikel diskutierten Risiken.

Und abschließend: Vergessen Sie nicht, dass Familie und Freunde in Krisenzeiten Ihr wichtigster Schutz sind. Anderen zu helfen, wird in der kommenden Krise essentiell sein.

About Egon von Greyerz
Als Schweizer und Schwedischer Doppelbürger durchlief Egon von Greyerz seine Ausbildung hauptsächlich in Schweden. Seine Berufslaufbahn begann in Genf als Banker, danach war er 17 Jahre lang Finanzdirektor und Executive Vice-Chairman der Dixons Group Plc. Während dieser Zeit wuchs Dixons von einem Fotogeschäft zu einer im FTSE 100 gelisteten Firma und einer der grössten Elektronik-Handelsketten G... Mehr…

Egon von Greyerz
Founder and Chairman

VON GREYERZ AG
Zurich, Switzerland
Phone: +41 44 213 62 45

Der globale Kundenstamm von VON GREYERZ sichert aus strategischen Gründen einen erheblichen Anteil des Eigenvermögens in physischem Gold und Silber, das außerhalb des Bankensystems in der Schweiz verwahrt wird. Dabei bietet Matterhorn Asset Management seiner hochgeschätzten Kundschaft aus über 90 Ländern einen einzigartigen und außergewöhnlichen Vermögensschutz-Service.

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