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BIDEN LÖSCHT DEN DOLLAR AUS

von Egon von Greyerz

Founder and Chairman

Falls Präsident Biden die US-Wirtschaft retten möchte, dann müsste er, als allererste Maßnahme, keine neuen Billionen drucken; anschließend müsste er seine Finanzministerin Janet Yellen bitten, die gesamte minderwertige Währung aus dem Umlauf zu nehmen, so wie es Aristophanes 405 v. Chr. vorgeschlagen hatte, Kopernikus 1517 und Gresham 1560.

Mit dem Einzug der minderwertigen Dollars gibt es nur ein Problem…ES WÄRE ÜBERHAUPT KEIN GELD MEHR IM UMLAUF, denn alle Dollars sind völlig minderwertig.

QUEEN ELISABETH I LIESS MINDERWERTIGES MÜNZGELD EINZIEHEN

Solche Sorgen kannte die englische Königin Elisabeth I (Tochter von Henry VIII) im Jahr 1560 nicht. Sie befahl ihrem Berater Sir Thomas Gresham, entwertete Währung aus dem Umlauf zu nehmen und sie durch Silber- und Goldmünzen mit den höchsten Feingehalten zu ersetzen.

Queen Elisabeths Vater, Henry VIII, entledigte sich nicht nur einiger seiner Ehefrauen, sondern auch des guten Geldes. Gresham riet der Königin wiederum, sich des von Henry eingeführten schlechten Geldes zu entledigen. Henry hatte einen verschwenderischen Lebensstil und führte zudem kostspielige Kriege gegen Frankreich und Schottland. Er tat also das, was Nationen praktisch immer machten und machen. Er entwertete die Währung.

Gresham erkannte, dass schlechtes Geld das gute Geld verdrängt. Die Folge war, dass die Menschen das gute Geld sparten und nur noch mit dem schlechten Geld Handel trieben. Weil der Feingehalt des neues Geldes viel geringer war, verlangten die Händler in den Low Countries (Belgien, Niederlande) bald größere Mengen davon.

DER GROSSE SCHWINDEL

Papier- oder Fiat-Geld hat jetzt das Problem, dass sich überhaupt kein Feingehalt mehr ermitteln lässt. Die Tatsache, dass die 100 $ von 1971 um 98 % entwertet wurden, lässt sich gar nicht direkt feststellen, denn sie heißen ja immer noch 100 $, obgleich ihre Kaufkraft im Jahr 2021 nur noch 2 $ beträgt!

Und so schwindeln Staaten und Zentralbanken das Volk an: Sie entwerten das Geld, ohne dass das Volk Kenntnis davon hätte oder irgendetwas davon verstehen würde.

Stellen Sie sich vor, Biden beauftragt Yellen, alle Dollars (schlechtes Geld) aus dem Umlauf zu nehmen und durch gutes Geld zu ersetzen – Gold.

Gutes Geld kann logischerweise nicht eine andere Fiat-Währung oder digitale Währung sein, es müsste sich um goldgedecktes Geld handeln. Es gibt verschiedene Wege, um zu bestimmen, wie hoch der Goldpreis dann sein müsste – immer abhängig davon, welcher Maßstab bzw. Geldmengenindikator für das Geldangebot herangezogen wird.

Im Fall von US M3 – einem breiten Geldmengenindikator – und einer 100 %igen Golddeckung käme man zu einer Goldbewertung von über 70.000 $.

Natürlich ist das nicht als Prognose zu verstehen, sondern nur als theoretische Berechnung. Zudem ist Gold, wie wir wissen, eine internationale Währung, weshalb auch die Stimmen Chinas und Russlands großes Gewicht hätten.

Zudem ist es sehr fragwürdig, ob die USA noch ihre offiziell ausgewiesenen 8.000 Tonnen besitzen. Seit der Präsidentschaft Eisenhowers in den 1950ern hat es keine vollständige physische Prüfung der US-Goldbestände mehr gegeben.

China und Russland weisen Bestände von jeweils 2.000 Tonnen aus. Doch Chinas tatsächliche Bestände könnten durchaus bei über 20.000 t liegen, und auch die offiziellen Bestände Russlands könnten die Marke von 2.300 t deutlich übersteigen.

LIEBER HEUTE AUSGEBEN, BEVOR ES MORGEN WERTLOS IST

Gresham hatte vollkommen Recht damit, dass schlechtes Geld gutes verdrängt. Deshalb geben die die meisten Menschen der Welt schlechtes Geld lieber heute noch aus, denn es wird kontinuierlich entwertet und ist morgen wertlos.

Anlagen, die ihre Kaufkraft halten, behält man und gibt sie nicht aus – wie z.B. Gold und Silber. Doch auch andere Assets wie Aktien, Anleihen und Immobilien werden gehortet, weil sie deutlich stärker aufgewertet haben als das wertlose Fiat-Geld.

Nur um es klarzustellen: Der Ausdruck „greshamsches Gesetz“ wurde 300 Jahre nach seinem Tod geprägt. Und trotzdem stammte das Konzept nicht von Gresham selbst, sondern wurde schon 1517 von Kopernikus (Bild) entwickelt.

Kopernikus beschrieb das Phänomen als QTM (nicht MMT!) oder Quantity Theory of Money (deutsch: Geldmengentheorie). Einfach ausgedrückt besagte sie: Wenn sich die Geldmenge verdoppelt, verdoppeln sich auch die Preise. Folglich halbiert sich der Geldwert.

Und genau das passiert auch in der heutigen Wirtschaft. Chronische Krankheiten wie Haushaltsdefizite, Schuldenexpansion und Geldschöpfung können kein gutes Ende nehmen.

Auch diesmal nicht! Wie schon zuvor im Römischen Reich (180-280 v. Chr.) oder aber in Frankreich zu Zeiten John Laws um 1720. Und auch hunderte weitere Male lief es nicht anders in der Geschichte!

Deswegen prägte Voltaire auch folgenden Satz: Papiergeld wird wieder seinen intrinsischen Wert erreichen – NULL.“

GESCHICHTE – GESCHICHTE

Die Geschichte gibt uns immer wieder dieselbe Lektion auf, und trotzdem scheint die Menschheit nicht fähig zu sein, aus der Geschichte zu lernen.

Arroganz und Gier sind jedenfalls dominantere Eigenschaften als Demut und Reflexion.

Warum sonst würden wir immer und immer wieder dieselben Fehler machen, obgleich uns die Geschichte doch einleuchtend lehrt, dass das nicht sein muss.

Allerdings leben wir in einer sehr hässlichen Zeit, in der Geschichte häufig mit stillschweigender Billigung von Regierungen und Parlamenten ausgelöscht wird; wir können beobachten, wie Geschichte nicht nur ignoriert, sondern auch geleugnet wird.

SCHON VOR 2.400 JAHREN GAB ES SCHLECHTES ODER ENTWERTETES GELD

Noch einen abschließenden Punkt zum kopernikanischen und/oder greshamschen Gesetz über schlechtes und gutes Geld. Sogar vor 2 ½ tausend Jahren gab es dieses Phänomen schon. Im Jahr 405 v. Chr. schrieb der griechische Dichter Aristophanes einen Stück namens „Die Frösche“. Im Stück geht es um die alte, klassische Art, Dinge zu tun – die GUT ist und die moderne, neue Herangehensweise – die SCHLECHT ist. Athen solle zurückkehren zu integren Menschen und GUTEM Geld:

„Oftmals hat es mir geschienen: unserm Staat ergeht es ganz

Ebenso mit seinen besten Bürgern, jedes Lobes wert,

Wie es mit der alten Münze und dem neuen Golde geht;

Denn auch jene, die doch wahrlich weder falsch ist noch zu leicht,

Ja, die unter allen Münzen, die ich weiß, die beste ist

Und allein ein gut Gepräge trägt und Klang und Geltung hat

Unter den Hellenen allen und im Ausland überall:

Jene braucht ihr nicht mehr, sondern dieses schlechte Kupfergeld,

Gestern oder ehe gestern ausgeprägt, von schlechtem Klang!“

Plus ça change, plus c’est la même chose (Je mehr sich die Dinge ändern, desto mehr bleiben sie sich gleich).

Also: Seit mindestens 2.400 Jahren zerstört die Welt kontinuierlich Währungen und Geld, und trotzdem haben wir immer noch nichts gelernt.

Das lässt mich an Pete Seegers Lied von 1962 denken – “Where have all the flowers gone” – und an folgende Zeile “When will you ever learn, when will you ever learn“ (Wann wird man je verstehn …).

Es mag gut sein, dass es in diesem Artikel für die jüngere Generation zu viel Geschichte und Nostalgie gibt. Mir geht es natürlich darum, Folgendes ganz deutlich zu machen: Für ein Verständnis von Gegenwart und Zukunft sind Geschichte und Vergangenheit von allergrößter Bedeutung.

TRAUMPAAR – BIDEN & YELLEN (BY)

Ich würde davon ausgehen, dass das neue Dreamteam Biden & Yellen (BY) im Bereich Geldschöpfung neue Rekorde aufstellen wird. Sie sind gerade erst aus den Startblöcken und schon gibt es 2 Billionen $ neues Falschgeld. Und sie haben noch nicht einmal richtig angefangen.

Trump erhöhte die Verschuldung um fast 8 Billionen $, wenn BY aber erst einmal loslegen mit all ihren geplanten Programmen, dann kann niemand mehr sagen, wohin das führen wird. Wahrscheinlich werden es mindestens 3,5 Billionen $ pro Jahr, wie wir es gerade erlebt haben. Wahrscheinlicher ist allerdings ein Anstieg um 5-7 Bill. $. Folglich scheint ein Gesamtanstieg, auf 4 Jahre betrachtet, von 20-28 Bill. $ nicht unplausibel.

Diese Summe beinhaltet noch keine steigenden Zinsen (die sehr wahrscheinlich sind) oder Rettungsmaßnahmen für ein bankrottgehendes Finanzsystem (die sogar noch wahrscheinlicher sind). All das könnte sich problemlos auf dreistellige Billionenbeträge oder mehr aufsummieren.

Sobald die 1,5 Billiarden $ schwere Derivate-Bubble platzt, wird das Team BY den Rekord im Bereich „größte Geldschöpfer der Geschichte“ aufstellen; und sie werden diejenigen sein, die den Dollar auslöschen.

Man darf nicht vergessen, dass die aktuellen Probleme im September 2019 begannen, als EZB und Fed aufgrund von Problemen im Finanzsystem in Panik verfielen.

Für die EU und die USA hätte der Covid-19-Ausbruch zu keiner besseren Zeit kommen können.

Normalerweise beginnen Staaten einen Krieg oder einen großen terroristischen Angriff, um die massive Erhöhung von Schulden und Geldschöpfung zu rechtfertigen. Niemand weiß, wie das Corona-Virus entstand, für die unter Druck geratenen Regierungen und Zentralbanken kam es jedoch zu einem sehr gelegenen Zeitpunkt.

DIE INFLATION IST DA

Bislang hat sich die Schöpfung von zweistelligen Billiarden $-Beträgen noch nicht in offizieller Verbraucherpreisinflation niedergeschlagen.

Allerdings ist jetzt starke Inflation bei den Rohstoffpreise zu beobachten.

Allein die Nahrungsmittelrohstoffpreise sind seit Juli 2020 um 54 % gestiegen (siehe unten).

Schauen wir auf die allgemeinen Rohstoffpreise. Seit April 2020 sind sie um 89 % gestiegen, was uns auch sagt, dass wir nicht mehr weit von Hyperinflation entfernt sind.

AKTIEN – FINALES HURRA VOR DER IMPLOSION?

Der 50-Jahre-Chart für den Dow sieht erschreckend aus mit seiner stechend roten Farbe. Das ist auf jeden Fall gewollt, schließlich beendet der Dow gerade eine unglaublich Bewegung, die vor 50 Jahren mit niedrigen 800-Punkte-Notierungen begonnen hat.

Dieser Quartalschart zeigt vier höhere Hochs seit 2017. Das Warnsignal ist jedoch der blaue RSI-Indikator unten im Chart. Keines der neuen Tops im Dow wurde noch durch den RSI-Momentum-Indikator bestätigt (alle blauen RSI-Tops verlaufen niedriger, trotz steigender Tops im Dow).

Das ist normalerweise ein sehr negatives Zeichen.

Zudem weisen unsere eigenen Zyklus-Indikatoren darauf hin, dass der Dow jetzt austoppen könnte.

Doch ob der Dow hier sein Top erreicht oder ob wir noch ein finales Hurra erleben werden, ist irrelevant. Wichtig ist Folgendes: Sobald der Dow zu drehen beginnt, werden wir den brutalsten Bärenmarkt der Geschichte erleben. Verluste von effektiv 90 % oder mehr sind sehr wahrscheinlich.

Dies wird der Ausgangspunkt einer hyperinflationären Depression sein, deren Ausmaß sich kaum jemand vorstellen kann.

Nach der hyperinflationären Phase scheint eine deflationäre Depression wahrscheinlich. Also: Sehr schwierige Zeiten liegen vor uns.

Auslöser könnten die schiere Größe der Blase sein, Verschuldungs- oder Bankenprobleme oder aber ein Covid-Impfstoff, der nicht effektiv oder sogar gefährlich ist.

VERMÖGENSSICHERUNG

Gold beendet gerade seine Korrektur, anschließend wird es eine sehr starke Bewegung in Richtung neuer Höchststände geben.

Es ist zwecklos, Kursziele für Gold anzugeben. Vor 10 Jahren hatte ich gemeint, dass Gold auf 10.000 $ im heutigen Geld steigen müsste.

Heute geben viele Goldexperten immer höhere Zielmarken an. Meiner Ansicht nach ist das aber zwecklos, wenn diese Prognostiker nicht gleichzeitig auch aufzeigen, was mit der Kaufkraft der Währung passiert ist.

Goldstände von 20.000 $ oder 75.000 $ klingen natürlich sensationell. Doch was wird der Dollar dann noch wert sein?

Wenn der Dollar gegen NULL geht, wird Gold gegen UNENDLICH gehen.

Wie oben schon erwähnt, wird der Dollar und die meisten anderen Währungen wahrscheinlich „fast“ auf null fallen. An diesem Punkt wird Gold nicht bei 50.000 $ stehen oder bei 100.000 $, es müsste „fast“ unendlich erreichen.

Unendlich klingt unwirklich und das ist es natürlich auch. Aber ich möchte damit vor allem eines sagen: Alle jene bullischen Goldprognosen haben kaum einen Zweck, wenn der Prognostiker nicht auch aufzeigt, wie stark sich die Währung zu diesem Zeitpunkt schon entwertet haben wird.

Es genügt wohl festzustellen, dass Gold wahrscheinlich zumindest die Entwertung der Währung widerspiegeln wird, in der es gemessen wird. Womöglich aber deutlich mehr.

Und der Grund dafür ist wiederum das greshamsche Gesetz.

Man erinnere sich: Gutes Geld verdrängt schlechtes Geld. Und man bedenke Folgendes: Gold ist das einzige Geld, das im Verlauf der Geschichte überlebt hat und intakt geblieben ist.

Der Goldmarkt ist definitiv das beste Beispiel für das greshamsche Gesetz.

In der Tat wird physisches Gold durch schlechtes Fiat-Geld aus dem Umlauf verdrängt. Warum also sein Gold ausgeben, wenn es seit jeher gegenüber Papiergeld aufwertet – oder, um es korrekt zu formulieren, wenn Papiergeld gegenüber Gold wiederholt abgewertet wurde und wird.

Als Beispiel: Seit 1971 hat der Dollar 98 % gegenüber Gold verloren, und 85 % seit 2000.

Doch was hat wirklich zur Verdrängung vom echten bzw. physischen Gold geführt? Es war das Papiergold!

Wenn eine Papiergold-Währung den Goldpreis bestimmt, dann hat es absolut keinen Zweck, sein physisches Gold zu verkaufen.

Das Diagramm unten zeigt warum:

Der tägliche Goldhandel – praktisch ausschließlich Papiergold – beläuft sich auf das 850-fache der täglichen Bergbauproduktion!

Es kann keinen deutlicheren Hinweis darauf geben, dass Preisfindung in diesem vollkommen falschen Papiergoldmarkt unmöglich geworden ist.

Während in einem Jahr 70 Billionen $ in Papier-Falschgold gehandelt werden, produziert der Bergbau pro Jahr nur Gold im Gegenwert von gerade einmal 213 Milliarden $.

Es ist eine Farce, dass der tatsächliche Goldpreis in einem Kasino durch wertlose elektronische Einträge bestimmt wird, die überhaupt nichts mit Gold zu tun haben.

Dieser Falschgoldmarkt wird eines Tages feststellen müssen, dass es kein Gold mehr gibt, mit dem die Scheinkontrakte letztlich beglichen werden können.

Ich meinte, dass Gold gegen unendlich gehen wird. Doch wie hoch kann unendlich sein……..

Besorgen Sie sich physisches Gold, bevor „Unendlich“ kommt.

About Egon von Greyerz
Als Schweizer und Schwedischer Doppelbürger durchlief Egon von Greyerz seine Ausbildung hauptsächlich in Schweden. Seine Berufslaufbahn begann in Genf als Banker, danach war er 17 Jahre lang Finanzdirektor und Executive Vice-Chairman der Dixons Group Plc. Während dieser Zeit wuchs Dixons von einem Fotogeschäft zu einer im FTSE 100 gelisteten Firma und einer der grössten Elektronik-Handelsketten G... Mehr…

Egon von Greyerz
Founder and Chairman

VON GREYERZ AG
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Der globale Kundenstamm von VON GREYERZ sichert aus strategischen Gründen einen erheblichen Anteil des Eigenvermögens in physischem Gold und Silber, das außerhalb des Bankensystems in der Schweiz verwahrt wird. Dabei bietet Matterhorn Asset Management seiner hochgeschätzten Kundschaft aus über 90 Ländern einen einzigartigen und außergewöhnlichen Vermögensschutz-Service.

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